Pressemitteilung – Prostitutionsstätten sollen geschlossen bleiben

Pressemitteilung – Prostitutionsstätten sollen geschlossen bleiben

Pressemitteilung

Karlsruhe, den 15.07.2020.

Am Donnerstag lädt das Karlsruher Laufhaus Erospark in der Daimlerstr. 12 die Bürger, Medien und Politik zu einem Tag der offenen Tür in ihr Etablissement ein. Höchstwahrscheinlich haben auch Sie eine Einladung von Herrn Bevacqua erhalten. Sie wollen zeigen, wie die Zimmer für die sexuellen Dienstleistungen aussehen und was das besondere an diesen „Abläufen“ ausmacht. Die Initiative „Karlsruhe gegen Sexkauf“ wird an diesem Tag auch kommen und von 15:00 bis 17:30 gegenüber dem Bordell demonstrieren. Auch wir wollen über Prostitution aufklären: Wussten Sie, dass ca. 90% der Frauen aus der Prostitution aussteigen wollen? Wussten Sie, dass die große Mehrheit der Frauen in der Prostitution Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel sind?

Wir klären Sie auf! Kommen Sie zu uns gleich gegenüber dem Laufhaus. ExpertInnen und AktivistInnen werden da sein und gegen eine Wiedereröffnung der Prostitutionsstätten demonstrieren.

Frauen wollen nun aussteigen!

Viele Frauen suchen gerade jetzt nach Alternativen und wollen aus der Prostitution aussteigen. Dieser Ausstiegswunsch von den Frauen muss unbedingt möglich gemacht und realisiert werden.

Die Situation scheint momentan eine Möglichkeit zu sein neue Wege zu gehen und dieser Ausbeutung ein Ende zu setzen und nicht weiter diesen menschenunwürdigen Zuständen zuzuschauen.

Deshalb fordern wir für jetzt:

  1. Eine dauerhafte Schließung der Prostitutionsstätten,
  2. eine Bestrafung der Bordellbetreiber und/oder Zuhälter, die neue Wege suchen, Prostitution zu verlagern,
  3. das seit 19. März geltende Sexkaufverbot soll dauerhaft bestehen bleiben,
  4. Ausstiegshilfen für die Frauen: durch sichere Unterkünfte, medizinische Versorgung auch ohne Krankenversicherung, Traumatherapie, eine unbürokratische finanzielle Unterstützung der betroffenen Frauen, Hilfe bei Behördengängen, andere Optionen als die Prostitution / Alternativen entwickeln, Hilfestellung bei der suche nach Arbeit und/oder Ausbildungen anbieten,…

Und langfristig:

  1. eine Entkriminalisierung der Frauen in der Prostitution,
  2. ein Bleiberecht für die Frauen, die Opfer von Menschenhandel sind/waren,
  3. Aufklärung über das gewaltbelastete System Prostitution in Schulen, Gesellschaft, Justiz, Polizei und Politik,..

Frauen sind keine Ware!

Dr. Ingeborg Kraus

Initiative Karlsruhe gegen Sexkauf